In Deutschland gibt es eine dominante Rezeption Bourdieus durch die Soziologie, die das Verständnis der spezifischen Feldtheorie Bourdieus verhindert.
In diesem Werkstattgespräch soll es zum einen darum gehen die Eckpunkte der von Bourdieu entwickelten Feldanalyse zu erarbeiten. Der Focus wird hierbei auf Fragen der symbolischen Gewalt, der Interesselosigkeit als grundlegend für Wissenschaften und die Frage der Machtpositionen in einem (wissenschaftlichen) Feld liegen. Zudem werden theoretische Anschluss- und Ausschlussmöglichkeiten an Foucaults genealogischen Zugang (Diskursanalyse) ausgelotet.
Dies wird induktiv am empirischen Material erarbeitet werden, um die Unterschiede in der Vorgehensweise deutlich machen zu können.
Zum anderen soll das Werkstattgespräch eine sozialwissenschaftliche Methodenreflexion für Teilnehmer_innen leisten. Hierbei soll geklärt werden, wie Forscher_innen mit empirischem Material umgehen können, welche Möglichkeiten methodologisch und methodisch zur Verfügung stehen und diese zu reflektieren.
Die Teilnehmer_innen sind eingeladen eigenes empirisches Material mitzubringen.
PD Dr. Thomas Becker lehrt am Institut für Kulturwissenschaften der HU Berlin und an der HBK Braunschweig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Kulturgeschichte und Kulturtheorie, Mediengeschichte und Medientheorie, Feldsoziologie, Ästhetik und Wissenschaftssoziologie.
_____________________________________________________________
Eingeladen sind Nachwuchswissenschaftler_innen mit Interesse an Diskursforschung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldungen zum Werkstattgespräch bitte mit einem kurzen Motivationsschreiben (Bezug zum Thema der Werkstatt und Beschreibung des empirischen Materials, max. eine A4 Seite) sowie einer Angabe ihrer Promotionszugehörigkeit bis zum 1.10.2017 an Jona Garz (garzjohq@hu-berlin.de).
Das Werkstattgespräch findet am 20. Oktober 10-17 Uhr an der Humboldt-Universität zu Berlin statt.