Diskursanalysen in der sozialwissenschaftlichen Raumforschung. Über Ansätze zur empirischen Erforschung von Raum(re)konstruktionen im Schnittfeld von Diskurs und Dispositiv

Diskursanalytische Forschungsansätze sind in den sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen seit Längerem fest etabliert. Mittlerweile finden sie auch in der sozialwissenschaftlichen Raumforschung Anwendung. Hintergrund dafür ist der „Cultural Turn“ in den Raumwissenschaften, in dessen Verlauf sich die Überzeugung durchgesetzt hat, dass Räume auf der Basis menschlicher Bedeutungszuschreibungen konstruiert wie auch rekonstruiert werden und im Rahmen sozialer Abstimmungsprozesse gesellschaftliche Wirklichkeit erlangen. Es ist Konsens, dass Diskurse eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Transformation raumbezogener Wissensformen und -ordnungen spielen. Im Workshop soll fokussiert werden, wie Vorgänge der Raum(re)konstruktion empirisch erfasst werden können, vor allem wie der Zusammenhang zwischen immateriellen und materiellen Raum(re)konstruktionen untersucht und wie darin Machtprozesse berücksichtigt werden können. Eingeladen sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Diskurstheorie und empirischer Diskursforschung, die im Übergangsbereich von Diskurs und Dispositiv, Immaterialität und Materialität Überlegungen anbieten können, die für die empirische sozialwissenschaftliche Raumforschung fruchtbar gemacht werden können. Der Workshop ist eine Veranstaltung der Forschungsabteilung „Kommunikations- und Wissensdynamiken im Raum“. Er wird in Kooperation mit der Sektion Wissenssoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie durchgeführt.