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Politisches Entscheiden in und mit der Zeit: Grenzen der Demokratie aus temporaler Perspektive (Panel beim DVPW-Kongress 2018)

Kategorie
Datum
Di., 09/25/2018 - Fr., 09/28/2018
Anmeldeschluss

Frankfurt a. M.
Deutschland

Demokratisches Regieren benötigt Zeit. Das Generieren von Wissen über soziale Probleme, das Durchlaufen von Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen, die Legitimation und Implementation getroffener Entscheidungen sind oftmals langwierig. Zugleich steht gegenwärtigem Policy-Making aufgrund der zunehmenden Komplexität sozialer Probleme, der Beschleunigung angrenzender sozialer Systeme oder der begrenzten Prognostizierbarkeit moderner Risiken immer weniger Zeit zur Verfügung. Schließlich verweist die Frage nach den Effekten der temporalen Bedingungen politischen Entscheidens auf soziale Praktiken der Aneignung und (Um-)Deutung, müssen Akteure in einer politischen Entscheidungssituation doch vergangene Erfahrungen und auf die Zukunft gerichtete Projektionen in eine sinnhafte Konfiguration bringen, woraus wiederum neue Techniken und Diskurse der Systematisierung und Reaktualisierung von Vergangenheitswissen sowie der Bändigung von künftiger Ungewissheit hervorgehen. Das Panel möchte Beiträge versammeln, die sich dem komplexen Wechselverhältnis von Zeit und politischem Entscheiden aus der Perspektive der Policy-Analyse, der Regierungs- und Verwaltungsforschung zuwenden. Den gemeinsamen Fluchtpunkt bildet die Frage nach den temporalen Grenzen der Demokratie. Beiträge können die folgenden (und angrenzende) Fragekomplexe adressieren: In welcher temporalen Umwelt operiert gegenwärtiges politisches Entscheiden? Welche Auswirkungen haben Beschleunigung und (De-)Synchronisation auf Demokratien? Wie lässt sich die temporale Strukturierung des Policy-Making theoretisch und empirisch erfassen? Welchen Einfluss haben Ambiguität und Zeitknappheit auf politisches Entscheiden? Welche Zeitbezüge und Zeitordnungen sind für das politische Entscheiden der Gegenwart kennzeichnend? Welche Wissensbestände über die Bedeutung und das Verhältnis von Vergangenheit und Zukunft, über den Umgang mit Unsicherheit und Kontingenz lassen sich identifizieren? Welche theoretischen und konzeptionellen Zugänge hält die Policy-Forschung bereit, um das Wechselverhältnis zwischen Zeit und demokratischem Entscheiden in den Blick zu nehmen? Wir bitten um die Einreichung von Vorschlägen für Beiträge in Form eines Abstracts von max. 250 Wörtern. Der Vorstand der DVPW möchte auch jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Chance eröffnen, sich an den Veranstaltungen der DVPW zu beteiligen; ebenso ist erwünscht, dass mehr Frauen als bisher aktiv am Kongress teilnehmen. Bitte senden Sie Ihren Vorschlag bis zum 31. Januar 2018 per E-Mail an die Veranstalter des Panels Dr. Marlon Barbehön (marlon.barbehoen@ipw.uni-heidelberg.de) und Dr. Holger Straßheim (holger.strassheim@hu-berlin.de).

Organizer
der Tagung: Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft
des Panels: Dr. Marlon Barbehön und Dr. Holger Straßheim (unterstützt von der Sektion „Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft“ sowie dem Arbeitskreis „Politik, Wissenschaft, Technik“)
Kontakperson
Marlon Barbehön
Kontakperson E-Mail Addresse
marlon.barbehoen@ipw.uni-heidelberg.de
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