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Mediatisierung, digitale Praktiken und das Subjekt

Kategorie
Datum
Mi., 11/25/2015 - Fr., 11/27/2015
Anmeldeschluss

In der auf Massenkommunikation bzw. öffentliche Kommunikation fokussierten Kommunikationswissenschaft genügten lange Zeit Konzepte wie "Mediennutzung und -rezeption" sowie "Publikum", um das Individuum und die durch medienbezogene Kommunikation organisierten sozialen Aggregate zu beschreiben. In den mediatisierten Formen gesellschaftlichen und kulturellen Lebens von heute reichen diese Konzepte aber nicht mehr aus. Das Individuum ist nicht mehr nur durch Selektion und Interpretation, durch Auswahl und Verstehen aktiv. Vielmehr konstituiert sich das Individuum in den mediatisierten Welten von heute in seinem Verhältnis zu den allgegenwärtigen und in vieler Hinsicht dominanten digitalen Medien als handelndes Subjekt: So ist es in seinem medienbezogenen Handeln an der Herstellung sozialer Wirklichkeiten aktiv beteiligt, es partizipiert an unterschiedlichen kulturellen sowie sozialen Prozessen, es projiziert sich selbst ins Netz, es entwickelt sich darüber und in Bezug darauf in sozialen Beziehungen kontinuierlich weiter und hat über all diese Zusammenhänge in Arbeit und Freizeit an Vergemeinschaftungs- und Vergesellschaftsformen teil. Dabei muss berücksichtigt werden, dass das sich in seinen kommunikativen Beziehungen konstituierende Subjekt einer Kommunikationswissenschaft heute als Prozess verstanden werden muss, der in der aktiven Auseinandersetzung mit dem Wandel der Medien und dessen kultureller und gesellschaftlicher Implikationen stattfindet.
Vor diesem Hintergrund möchte die Tagung dazu einladen, das Verhältnis von digitalen Medien und Subjektbildung theoretisch und empirisch im Zusammenhang mit den kulturellen, gesellschaftlichen und medialen Bedingungen und deren Bedeutung für Kommunikation und kommunikatives Handeln zu beleuchten, zu problematisieren und weiter zu entwickeln.
Der vollständige Call for Papers ist als pdf-Datei angehängt.

Organizer
Die Tagung wird veranstaltet vom DFG-Schwerpunktprogramm „Mediatisierte Welten“ in Kooperation
mit der Fachgruppe „Soziologie der Medienkommunikation“ in der DGPuK und der Sektion „Medien- und Kommunikationssoziologie“ in der DGS.