Die Untersuchung von Subjektivierungsweisen und Subjektpositionen ist inzwischen ein fester Bestandteil sozial- und kulturwissenschaftlicher Forschung. Im Fokus steht dabei bisher nahezu unhinterfragt die Anrufung des Einzelnen als Subjekt und die Arbeit an seiner Subjektivierung. Aber auch Organisationen, Netzwerke, Gemeinschaften – Unternehmen, Vereine, Familien, soziale Bewegungen, Städte, Staaten usw. werden als Subjekte adressiert und formiert. Die Tagung will theoretische Perspektivierungen und empirisch fundierte Zugänge der Subjektivierungsforschung für die interdisziplinäre Untersuchung kollektiver Akteure fruchtbar machen.
Mittwoch, 6. April
14 Uhr Begrüßung und Einführung: Thomas Alkemeyer, Oldenburg /Ulrich Bröckling, Freiburg
Panel I: Theoretische Zugänge
Moderation/Kommentar: Martin Saar, Leipzig
15:00 Uhr: Politische Subjektivierung zwischen Subjektkonstitution und Handlungsfähigkeit (Oliver Flügel-Martinsen, Bielefeld/ Franziska Martinsen, Hannover)
15:45 Uhr: Das unmögliche Volk. Kollektivsubjekte bei Rancière und Laclau (Hannes Glück, Oldenburg)
16:30 Uhr: „There is no such thing like society“ Über die Gesellschaft der Politik (Wolfgang Fach, Berlin)
17:15 Uhr: Pause
Panel II: Technologien
Moderation/Kommentar: Ronald Hartz, Chemnitz (angefragt)
17:30 Uhr: Kollektivierende Subjektivierungen und ihre Materialitäten (Lisa Pfahl, Innsbruck/Boris Traue, Lüneburg)
18:15 Uhr: N.N.
19:00 Uhr: Selbstorganisierte Gemeinschaften (Thorsten Schlee, Köln)
19:45 Uhr: Ende, anschl. Abendessen
Donnerstag, 7. April
Panel III: Politische Kollektivsubjekte – Körper und Affekte
Moderation/Kommentar: Andreas Eis, Oldenburg
9:00 Uhr: Emergenz politischer Subjektivität (Jasmin Siri, München)
9:45 Uhr: Das (individuelle) Leben und das politische Gemeinwesen als Baustelle (Felix Heidenreich, Stuttgart)
10:30 Uhr : Pause
10:45 Uhr: Affektmodulation exzessiver Kollektive im Sicherheitsdispositiv (Christian Helge Peters, Hamburg)
11:30 Uhr: Politik und Krankheit – Subjektivierung in Patientenorganisationen (Helene Gerhards, Göttingen)
12:15 Uhr: Mittagessen
Panel III: Mikrokollektive in Kunst und Sport
Kommentar/Moderation: Volker Schürmann, Köln
13:45 Uhr: Subjektivierung eines Volleyballteams als spielfähigen Kollektivkörper (Matthias Michaeler, Oldenburg)
14:30 Uhr: Doing Jazz - improvisierte Subjektivierung improvisierender Kollektive (Christian Müller, Freiburg)
15:15 Uhr: Der kollektive Künstler (Severine Marguin, Lüneburg/Cornelia Schendzielorz, Berlin)
16:00 Uhr: Pause
Panel IV: Große Kollektive
Moderation/Kommentar: Ulrich Brieler, Leipzig, angefragt
16:30 Uhr: Die Generation - Zur Genealogie eines kollektiven Subjekts 1800/1900 (Florian Heßdörfer, Leipzig)
17:15 Uhr: Städte als Figuren des Sozialen (Elena Dingersen, Darmstadt)
18:00 Uhr: Subjektivierung und (Körper-)Politik – Zur Bildung des kollektiven Subjekts Frauenbewegung (Imke Schmincke, München)
18:45 Uhr: Ende
Freitag, 8. April
Panel V: Kollektivsubjekte in Bildung und Wissenschaft
Moderation/Kommentar: Tobias Peter, Freiburg
9:00 Uhr: Diversität als Chance. Zur Organisations- und Akteurswerdung von Hochschule durch die Problematisierung von Diversität (Verena Eickhoff, Düsseldorf)
9:45 Uhr: Die Produktion der Schule. Hervorbringungen von Organisationalität im Kontext institutioneller Zielvereinbarungen im Schulsystem (Melanie Schmidt/Daniel Diegmann, Leipzig)
10:30 Uhr: ‚Nachwuchs‘ und die Politik der Infantilisierung. Subjektivierungsfiguren im wissenschaftlichen Raum (Kerstin Jergus, Bremen)
11:15 Uhr: Pause
11:30 Uhr: Abschluss – zusammenführende Diskussion
Moderation/Kommentar: Norbert Ricken, Bochum / Nico Buschmann, Oldenburg
13:00 Uhr: Ende
DFG-Graduiertenkolleg 1608/1: „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer
und interdisziplinärer Perspektive”
Prof. Dr. Thomas Alkemeyer (Institut für Sportwissenschaft, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg)
Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Institut für Soziologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Dr. Tobias Peter (Institut für Soziologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Prof. Dr. Martin Saar (Institut für Politikwissenschaft, Universität Leipzig)