Konstruktionen als soziale Konventionen und kognitive Routinen. Gesprächsforschung, Text- und Diskurslinguistik im Fokus der Konstruktionsgrammatik
Die Konstruktionsgrammatik hat in den letzten zehn Jahren vor allem am Beispiel des Englischen zeigen können, dass es der Erhellung systematischer Zusammenhänge in der Sprache dienlich sein kann, von Konstruktionen als Form-Bedeutungspaaren auszugehen. Alle Ausprägungsformen der Konstruktionsgrammatik gehen dabei von einem „gebrauchsbasierten Sprachmodell“ aus (usage-based model, zuletzt etwa Tummers & Geeraerts 2005), das mit funktionalen und kommunikations-theoretisch fundierten Sprachtheorien die fundamentale Annahme teilt, dass Sprache eine soziale Gestalt ist (Feilke 1996).