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Subjekte des interkulturellen Dialogs

Kategorie
Datum
Do., 07/28/2011 - Sa., 07/30/2011
Anmeldeschluss

Von 28. bis 30. Juli 2011 wird im Forum Scientiarum der Universität
Tübingen ein interdisziplinären Kolloquium stattfinden zum Thema:

Subjekte des interkulturellen Dialogs

Wo es um Interkulturalität geht, dort werden Dialoge, Polyloge,
Verstehen, Anerkennung, Toleranz und Einfühlung, aber auch ein Aushalten
von Differenz und Alterität gefordert. Auf theoretischer wie praktischer
Ebene wird darum gestritten, wie mit einer Pluralität der Kulturen
umzugehen ist. Dabei bleibt zumeist völlig offen, wer die Subjekte
solcher Dialoge, Verstehens- und Anerkennungsprozesse oder auch der
Differenz- und Alteritätsakzeptanz sind. Sind es einzelne Personen,
kleinere Gruppen oder gar ganze kulturelle Gemeinschaften und
Gesellschaften?

Wenn Personen die Subjekte des interkulturellen Dialogs sind, mit
welchem Recht sprechen sie dann für eine ganze Kultur, wodurch sind sie
legitimiert? Werden verschiedene Personen derselben Kultur diese in
einem interkulturellen Dialog möglicherweise nicht völlig verschieden
vertreten? Auch bei Gruppen stellt sich die Frage nach der Legitimation,
und Gesellschaften sind keine Subjekte, die als solche einen konkreten
Dialog führen könnten. Zudem stellt sich die Frage, ob die Menschen, die
in einer Kulturgemeinschaft leben, überhaupt die Grundlagen, die
Geschichte und die offenen Möglichkeiten ihrer Kultur überblicken?
Braucht es dafür nicht Experten? Wie aber ließen sich diese wiederum
legitimieren?

Die Frage nach den Subjekten des interkulturellen Dialogs zwingt dazu,
die Idee der Interkulturalität nochmals zu überdenken. Ist es
tatsächlich so, dass verschiedene Kulturen nebeneinander stehen und in
einen wie auch immer gearteten Austausch miteinander treten? Wie wäre
dann mit postkolonialen Kulturen umzugehen, die häufig "zwischen den
Stühlen sitzen" und nicht selten auf der Suche nach einer eigenen
Identität sind? Gibt es solche Identitäten überhaupt? Worin wären sie
manifestiert?

Ziel des Kolloquiums ist, diese Fragen aus unterschiedlichen
thematischen Perspektiven und im interdisziplinären Austausch zu
diskutieren. Beiträge zu folgenden Themen, fokussiert auf die Frage des
Subjekts im interkulturellen Dialog, sind möglich; weitere Perspektiven
sind willkommen:

- Subjektbegriff
- Kulturbegriff
- Dialogphilosophie
- Postkoloniale Situation
- Legitimation und Machtanspruch
- Identität und Differenz
- Alteritätskonzepte
- Interkulturalität und Transkulturalität
- Geschichtlichkeit
- Oralität

Der Call richtet sich in zweifacher Weise (auch) an HistorikerInnen: zum
einen in der Diskussion von historischen Beispielen interkultureller
Dialoge, zum anderen in der theoretischen Erörterung des Konzepts von
Geschichtlichkeit, jeweils fokussiert auf die Subjektfrage.

Interessenten schicken bitte bis 8. Juni 2011 ein Abstract (max. 3.000
Zeichen) ihres Referates, zusammen mit einer kurzen biographischen
Information, an: kolloquium2011@polylog.org

Die Benachrichtigung über die Annahme der Beiträge erfolgt bis 12. Juni
2011.

Sprachen:
Deutsch und Englisch (es erfolgt keine Übersetzung)

Referate:

25 Minuten (plus 25 Minuten Diskussion)

Veranstaltungsort:
Forum Scientiarum der Universität Tübingen
Website: http://www.forum-scientiarum.uni-tuebingen.de

Termine:
8. Juni 2011: Anmeldeschluss für Beiträge
12. Juni 2011: Benachrichtigung über die Annahme des Beitrages
28.-30. Juli 2011: Kolloquium in Tübingen
(Beginn: 28. Juli Nachmittag, Ende: 30. Juli Mittag)

Organisatoren:
Niels Weidtmann (Tübingen) und Bertold Bernreuter (Mexiko-Stadt)

Für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kolloquiums haben wir einige
günstige Plätze in der Jugendherberge Tübingen reserviert
(Doppelzimmer).

Organizer
Kontakperson
Niels Weidtmann
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