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Politik, Performativität und Wissen. Ein Werkstattgespräch zu Diskursforschung am empirischen Material

Gespeichert von Robert Aust am Fr., 31.08.2018 - 14:49
Kategorie
Datum
Mi., 08/30/2017
Anmeldeschluss

Indem Diskursanalysen die Produktion und Wirkmächtigkeit von Wissensordnungen zum Gegenstand der empirischen Beobachtung machen, entsteht ein spezifisches, besondere Reflexionsanstrengungen herausforderndes Verhältnis zur Wissensproduktion in und durch Diskursanalysen: Welche Art von Wissen wird durch diskursanalytische Forschungen erzeugt und wie verhält sich dieses Wissen zu medialen, wissenschaftlichen und sozialen Arenen der Wissensproduktion? Wie werden im Forschungsprozess und in der Ergebnisdarstellung Hegemonien und Ausschlüsse explizierbar und eingeholt? In welchem Verhältnis steht die Forschung zu den beforschten Gegenständen? Welche Art von Wissen speist die Diskursanalyse in welche Diskursarenen ein? Wie entstehen (Dis)Kontinuitäten und kritische Positionierungen durch ein diskursanalytisches Vorgehen?
Die empirische Analyse von Diskursen richtet sich also nicht nur auf Fragen von Macht und Geltung, sie erfordert auch eine genuine Reflexion im Hinblick auf die eigene Wissensproduktion und deren Verhältnis zu den beforschten Wissensordnungen. Das betrifft Entscheidungen zur Auswahl empirischer Materialien, in denen Gegenstände als diskursive Elemente hervorgebracht werden, ebenso wie methodologische Reflexionsanforderungen hinsichtlich des empirischen Beitrags an der Hervorbringung, Verschiebung und Wirkmächtigkeit von Wissensordnungen.
Das Werkstattgespräch macht es sich zum Anliegen, nach der Wissensproduktion in Diskursen und in Diskursanalysen zu fragen. Die gemeinsame Arbeit am Material wird dabei insbesondere Fragen nach den Geltungsbedingungen wissenschaftlicher Forschungsarbeiten, der spezifischen Materialität von Forschungsdokumenten (insbesondere etwa von Instrumenten wie Interviews etc). wie auch der forschungspraktischen Umgangsweise mit der Herausforderung der Beteiligung an Wissensproduktionen berücksichtigen.
Eingeladen sind alle Nachwuchswissenschaftler*innen mit Interesse an und ersten Kenntnissen zu Diskursforschung. Teilhabevoraussetzungen sind Grundkenntnisse zu Diskursforschung und eine adäquate Vorbereitung durch Textarbeit (werden nach der Anmeldung zur Verfügung gestellt). Die Teilnahme ist kostenlos.

Organizer
Verantwortliche: Kerstin Jergus sowie Jona Garz, Julia Wiebigke und Robert Aust im Namen des Graduiertenkollegs „Inklusion – Bildung – Schule“ der Humboldt-Universität zu Berlin
Kontakperson
Robert Aust