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Das Bild der sozialistischen Gesellschaft im DDR-Film: künstlerischer Ausdruck und autoritärer Diskurs

Categoría
Fecha
Vie, 05/07/2010
Límite para registrarse
Université de Bourgogne
UFR Langues & Communication
2 boulevard Gabriel
F-21000 Dijon

Call for Paper
Im Rahmen der Forschungsachse ‚Text und Kontext‘ (UMS – CNRS 2139) an der Maison des Sciences de l’Homme in Dijon veranstalten das germanistische Institut und das Forschungszentrum Fremdsprachen (Centre de Recherches Interlangues – EA 4182) am 7. Mai 2010 ihren dritten Workshop zur Thematik „Text und Kontext in der ehemaligen DDR“ mit dem Thema:
„Das Bild der sozialistischen Gesellschaft im DDR-Film: künstlerischer Ausdruck und autoritärer Diskurs “
Bei diesem Workshop geht es um das Bild und die Darstellung der DDR-Gesellschaft in der Filmproduktion: Welcher Platz wurde der individuellen künstlerischen Gestaltung gegenüber dem autoritären Diskurs eingeräumt?
Neben der Fokussierung auf die Filme selbst (s. unten) können auch theoretische und öffentliche Diskurse untersucht werden, welche nicht nur den offiziellen Rahmen für die Filmproduktion bildeten (etwa in Form wissenschaftlicher Abhandlungen, theoretischer Aufsätze oder auch offizieller Stellungnahmen), sondern sie auch gewissermaßen reflektierten (man denke an Textsorten wie Presserezensionen z.B.). In dieser Hinsicht könnten sich folgende einander nicht ausschließende Forschungsperspektiven als ergiebig erweisen: einerseits das Verhältnis dieser Diskurse zum ideologischen Rahmendiskurs (was soll z.B. eine marxistische Filmindustrie sein?) und andererseits jene Strategien, die auf eine Distanzierung vom offiziellen, parallelen westdeutschen Diskurs abzielten (wie dies z.B. im Sportdiskurs der Fall war).
Eine zweite Möglichkeit besteht natürlich in der interdisziplinären Erforschung jener Werke, die auf der Basis dieser Diskurse entstanden. Die TeilnehmerInnen könnten sich mit der Analyse eines bestimmten Themas befassen, wie es in einem spezifischen filmischen Werk erscheint, könnten aber auch dessen Entwicklung zwischen 1949 und 1989 darstellen: Interessant wäre die Untersuchung der Mittel, die eingesetzt worden sind, entweder um die Staatspolitik zu stützen oder um sich davon zu distanzieren. Das Zusammenspiel von Filmfiktion und sozialer Wirklichkeit wäre eine weitere Perspektive.
Auch die Verfilmungen literarischer Werke können Ausgangspunkt für Untersuchungen und Beiträge sein. Wie wurde die Wahl unter den verschiedenen literarischen Werken getroffen? Wie stehen literarische und filmische Fiktion zueinander? Welche Gesellschaftsthemen wurden problematisiert?
Eine andere Art, an die Problematik heranzugehen, läge in der Darstellung von Geschichte und insbesondere der Geschichte des Sozialismus durch den Film. Wo lag der Freiraum des Filmkünstlers gegenüber dem vom Staat aufgezwungenen Geschichtsbild?
Eine Untersuchung des Dokumentarfilms könnte erlauben, das Thema unter einem spezifischen Blickpunkt anzuschneiden: Die Beziehungen zwischen Text und Kontext, Fiktion und Realität, Gesellschaft und Film sind Perspektiven, die ebenfalls gut in den thematischen Rahmen dieses Workshops passen.

Organisatorisches

Termin : 7. Mai 2010
Tagungsort : Université de Bourgogne
Organisation und wissenschaftliche Leitung : Dr. Marie-Geneviève Gerrer, Dr.
Laurent Gautier, Dr. Stéphanie Benoist
Zahl der Vorträge : 9 (20 Minuten Vortragszeit + 10 Minuten Diskussionszeit)
Vortragsprachen : Deutsch und Französisch
Eine Veröffentlichung der Beiträge ist vorgesehen. Näheres dazu wird den Vortragenden in den nächsten Monaten mitgeteilt.
InteressentInnen werden gebeten, bis spätestens 10. Januar 2010 ein einseitiges Abstract (Din A4) in elektronischer Form per E-Mail an marie-genevieve.gerrer@u-bourgogne.fr zu schicken.
Die Liste der akzeptierten Vorträge wird am 1. Februar 2010 bekannt gemacht.

Organizer
Institución
Centre Interlangue Texte Image Langage (EA 4182)
Université de Bourgogne
2 boulevard Gabriel
F-21000 Dijon
Persona de contacto
Marie-Geneviève Gerrer