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Visualisierungsprozesse in den Humanities – Linguistische Perspektiven auf Prägungen, Praktiken, Positionen (VisuHu2017)

Kategorie
Datum
Mo., 07/17/2017 - Mi., 07/19/2017
Anmeldeschluss

Visualisierung als Mittel der Erkenntnispräsentation und der Erkenntnisproduktion wird wichtiger. War die Veranschaulichung von gesprochener Sprache (z. B. bei Vorträgen) und die Sichtbarmachung von Abstraktem (z. B. Ländergrenzen) schon zu früherer Zeit eine verbreitete Praktik, vervielfachen sich mit der Popularisierung und Distribuierung von Wissen vermeintlich eindeutige reduzierte Darstellungen (z. B. des Wahlverhaltens in Nachrichtensendungen). Zugleich erleben wir aktuell in der Wissenschaft die Visualisierung mithilfe von Software, z. B. um aus großen digitalen Datenmengen überhaupt Erkenntnisse generieren zu können (etwa im Rahmen der Visual Analytics). Da auf Basis bereits visualisierter Erkenntnisse neue Erkenntnisinteressen entwickelt werden, die schließlich erneut zu Visualisierungen führen, erscheint es erforderlich, Forschungsprozesse exemplarisch näher zu beleuchten. Die Tagung lädt dazu ein, zu verstehen, an welchen Stellen im Forschungsprozess WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen Visualisierungen wie nutzen und wo sie von disziplinären Visualisierungen in Denken und Handeln bereits geprägt sind.

Der Visualisierungsbegriff umfasst den Gesamtprozess:

- Visualisierung meint die Praktik (z. B. ob und wie Inhalte grafisch umgesetzt werden).
- Visualisierung meint das Produkt (z. B. komplexitätsreduzierende Darstellung).
- Visualisierung meint die Prägung, die von diesen Routinepraktiken und Artefakten ausgehen (z. B. Darstellung des Sprachwandels als Welle).

Die Auseinandersetzung mit ,Visualisierung‘ erfolgt primär aus (computer-)linguistischer, kulturwissenschaftlicher, sozialwissenschaftlicher, philosophischer, semiotischer, informatischer und medienwissenschaftlicher Perspektive.

Die Tagung soll das o. g. Thema in fünf Schwerpunktbereichen behandeln:

1. Theorien von Visualisierungsprozessen
2. Visualisierung aus historischer Perspektive
3. Praktiken als Ausdruck von Visualisierungsroutinen
4. Visualisierungspraktiken als Ausdruck von Denkstilen
5. Visualisierungen als Tatsachen

Vgl. die Tagungs-Website für den ausführlichen Call: http://www.visual-linguistics.net/tagung2017/

Die interdisziplinäre Tagung hat einen sprachwissenschaftlichen Schwerpunkt, denn Sprache steht im Zentrum der Produktion und Rezeption wissenschaftlicher Visualisierungsprozesse. Gleichwohl richtet sich der Call for Papers explizit an KollegInnen aus den Philologien sowie den Bereichen Programmierung, Design und Visualisierung u. a. angrenzenden Disziplinen.

Vorschläge für Beiträge (Abstracts mit maximal 500 Wörtern, Kurzbiographie) bitten wir bis zum 15. März 2017 über http://www.visual-linguistics.net/tagung2017/ einzureichen.

Organizer
Noah Bubenhofer (Zürich)
Philipp Dreesen (Bremen)
Nina Kalwa (Darmstadt)
Klaus Rothenhäusler (Zürich)
Kontakperson
Noah Bubenhofer